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WARUM DENTALPRAKTIK?


DARUM IST BEIM PFERD
EINE REGELMÄSSIGE ZAHNBEHANDLUNG NÖTIG?


Die Zähne des Pferdes nutzen sich beim Kauen ab, wobei jährlich etwa 3 mm Zahnsubstanz nachgeschoben werden. Dies führt zu einem begrenzten Zahnmaterial im Laufe des Lebens.

Bei ungleichmäßigem Zahnwechsel kommt es schon beim jungen Pferd zu ersten Problemen. Es bilden sich Stufen, eine physiologische Kaubewegung ist nicht mehr möglich. Das beeinflusst maßgeblich das Kiefergelenk, das Zungenbein und das Genick und führt im Alter dazu, dass manche Zähne viel zu lang sind und der Gegenüberliegende so gut, wie nicht mehr vorhanden ist. Je gleichmäßiger das Gebiss ist, desto physiologischer kann die Kaubewegung sein, die so nur noch zu minimalen Fehlabnutzungen führt, was die Langlebigkeit des Gebisses zur Folge hat und dem Pferd großes Wohlbefinden verschafft. Wie regelmäßige Hufpflege ist auch eine regelmäßige Zahnbehandlung wichtig, um langfristig problemloses Fressen und Reiten zu gewährleisten.  


ZAHNBEHANDLUNG & KONTROLLE  BEIM JUNGEN PFERD! 

Viele Probleme entstehen im Zahnwechsel. Die Backenzähne wechseln mit 2 Jahren, 2,5 Jahren und 3 Jahren. Die Schneidezähne werden mit 2,5 Jahren, 3,5 Jahren und 4,5 Jahren gewechselt. Eine regelmäßige Kontrolle in dieser Zeit kann für das junge Pferd eine enorme Erleichterung sein und für die Zukunft ein ausbalanciertes Gebiss schaffen.


GEBISS & RÜCKEN  HÄNGEN ZUSAMMEN! 

Die Zahnbehandlung ist die unverzichtbare Basis, um ein Pferd auszubalancieren! In der Zahnmedizin des Menschen hat man die Zusammenhänge zwischen Gebiss- und Gelenkproblemen schon vor vielen Jahren begriffen und behandelt.

Kiefergelenke werden mit Beißschienen, Zahnspangen und im schlechtesten Fall auch mal mit einer kompletten Zahnsanierung entlastet. Menschen beklagen Kopf-, Nacken-, Rücken-, Hüft- und Kniegelenkschmerzen, bedingt durch das craniomandibuläre System. Die Nerven im Kiefergelenk und die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Nackenmuskulatur geben sehr viel Information an das Gehirn und somit an den restlichen Körper weiter. Schiefen, die hier entstehen, ziehen sich durch den ganzen Körper, bzw. muss der Körper eine kompensatorische, fehlerhafte Haltung einnehmen, um dies auszugleichen.


DAS GAB ES DOCH FRÜHER AUCH NICHT! 

Diesen Satz höre ich relativ häufig – es entspricht aber nicht der Wahrheit.
Die Zahnbehandlung beim Pferd war vor dem Zweiten Weltkrieg schon einmal sehr verbreitet in Deutschland. Mit einer mobilen Zahnstation fuhr man von Dorf zu Dorf und behandelte die Pferde. Bessere Verwertung des Futters bedeutete Futter einzusparen, was bei 10 Millionen Pferden europaweit enorme Reserven freisetzte. Dr. Becker hat einen wunderschönen Film gedreht, der heißt „Einmal im Jahr“. Im Spielfilm zeigt und erklärt er die Zahnprobleme und deren Behandlung.  

WARUM WAR DAS BEI WILDPFERDEN NICHT NÖTIG? 

Die Zahnprobleme unserer Reitpferde sind größtenteils Zivilisationserkrankungen. Unsere Haltung und Fütterung haben mit denen eines Wildpferdes nicht mehr viel zu tun. Das Wildpferd musste jeden Bissen, den es mit den Backenzähnen zerkauen wollte, erst mit den Schneidezähnen abbeißen. Die Gräser führten aufgrund ihrer Zusammensetzung zu mehr Zahnabrieb als das Gras heute.

Unsere Reitpferde bekommen geschnittenes Heu und Kraftfutter. Die Schneidezähne werden im Verhältnis zu den Backenzähnen immer länger und wirken als Abstandhalter der Backenzähne. Das Pferd muss mit sehr viel Kraft die Zähne zusammenbeißen, um kauen zu können. Hierdurch kommt es zu einer Überlastung der Kiefergelenke.

• Das Kraftfutter führt zu einer unphysiologischen Kaubewegung. Die Pferde führen kleinere Kaubewegungen aus, was zu einem unregelmäßigen Abrieb führt.

• In der freien Natur findet eine natürliche Selektion statt. Pferde mit Zahnproblemen haben eine geringere Lebenserwartung.

• Unseren Reitpferden sollte durch eine kompetente Zahnbehandlung jeglichen Problemen entgegengewirkt werden!

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